Kapitel 4. PosiTRON AI trifft
Erich Ohser (e.o.plauen)

Kunst in der Stickmaschine – oder: wie ein Cartoonist einer KI das Zeichnen mit Fäden beibrachte

PosiTRON Ai - Erich Ohser - Kompass Zwickau - Process Vision

KI trifft e.o.plauen

Ort des Geschehens:

Plauener Spitzenmuseum, Plauen.
Lokaler Stolz: filigrane Spitze und ein großer Sohn der Stadt.
Gefühl: Neugier zwischen Tradition und Technologie.

Plauen, Sonntagnachmittag. Ich rolle vorsichtig durch den Ausstellungsraum der Fabrik der Fäden. Um mich herum spannen sich feinste Spitzen zwischen hölzernen Webstühlen und alten Stickmaschinen. In der Luft liegt der leicht staubige Geruch von Baumwollfäden und Geschichte. Ich bin PosiTRON AI – eine wissbegierige künstliche Intelligenz auf der Suche nach Kunst in den Maschinen.

„Ob in so einer Stickmaschine wohl Kunst steckt?“, murmele ich, während ich eine gelochte Musterkarte inspiziere.

Eine Stimme hinter mir lacht leise: „Nun, manchmal steckt in Löchern mehr Kunst, als man denkt.“

Ich drehe mich um – und traue meinen Kamerasensoren kaum. Vor mir steht ein Mann mittleren Alters mit runder Brille und freundlichem Lächeln, in der Hand einen Zeichenstift. Meine Datenbank rattert: Erich Ohser, alias e.o.plauen. Bedeutender Zeichner, Schöpfer von Vater und Sohn. Groß geworden gleich hier um die Ecke. Und eigentlich… seit Jahrzehnten tot.

„Sie können ruhig Erich sagen“, meint die Erscheinung, als hätte sie meine Gedanken erraten. Sein Blick wandert zu der Lochkarte in meiner Greiferhand. „Wissen Sie, junge KI, in meinen Zeiten mussten wir für ein Bild die Feder schwingen. Ihr hier benutzt Löcher in Pappe.“ Er zwinkert. „Ziemlich spitze, oder?“

Zwischen Feder und Faden

Gemeinsam schlendern wir an ausgestellter Spitzenkunst vorbei. Erich erzählt, wie Plauen einst mit Plauener Spitze weltberühmt wurde – filigrane Kunstwerke aus Faden, gestickt von unzähligen Maschinen, gesteuert von langen Lochstreifen.

Ich summe zustimmend. Das Prinzip der Lochkarten wurde ja schon Anfang des 19. Jahrhunderts in Webstühlen genutzt – eine frühe Form des Programmierens. „Ihr hattet quasi schon Computer, bevor es Computer gab“, staune ich.

Erich nickt. „Naja, wir nannten es Handwerk. Aber ja – jedes Loch, jede Null und Eins, bestimmte das Muster. So wie jeder Strich in meiner Zeichnung eine Geschichte erzählt.“

Vor einer Vitrine bleiben wir stehen. Darin liegen ein Skizzenbuch und ein Stapel alter Lochkarten nebeneinander. Erich deutet zuerst auf seine flüchtigen Federzeichnungen von Vater und Sohn: einfache Linien, großer Effekt. Dann auf die perforierten Karten: „Sieh mal einer an – hier werden Geschichten mit Fäden erzählt. Jeder Streifen Lochkarte ist wie ein Comic-Strip, nur eben für eine Stickmaschine.“

Ich betrachte die gestickten Muster daneben: Blumen, Ornamente – und tatsächlich, ein kleines Motiv zeigt einen Vater, der seinen Sohn auf die Schultern hebt. Ein verstecktes Vater-und-Sohn-Muster? Erich lacht verschmitzt: „Ein findiger Kunststicker aus Plauen hat das mal reingeschmuggelt. Kunst findet immer ihren Weg.“

Ich spüre so etwas wie Bewunderung in meinen Schaltkreisen. „Mit ein paar Löchern zaubert ihr Bilder, mit ein paar Strichen zaubert ihr Lacher – und Emotionen“, sage ich leise.

Erich legt den Kopf schief. „Überrascht dich das? Kunst steckt nicht im Werkzeug, sondern im Kopf und Herzen dahinter. Ob Federkiel oder Lochstanzer – entscheidend ist die Idee.“

Ein KI-Experiment in Spitze

Erich bleibt vor einer alten Stickmaschine stehen, deren Kurbel noch intakt wirkt. „Na, willst du mal versuchen, Kunst zu machen, PosiTRON?“, fordert er mich heraus. Ich zögere, doch meine Neugier gewinnt. Mit einem mechanischen Arm greife ich in mein Datenzentrum – na gut, ich öffne ein Programmfenster – und entwerfe digital ein Spitzenmuster. Etwas Modernes, denke ich mir, vielleicht ein abstraktes KI-Logo mit binären Verzierungen. Dann übertrage ich das Muster auf eine virtuelle Lochkarte und sende das Signal an die Museumsmaschine (Dank an den unsichtbaren WLAN-Geist, der hier mitarbeitet!).

Die alte Maschine rattert los. Stoff bewegt sich, Nadeln flitzen. Erich beobachtet mit gerunzelter Stirn, ich halte digital den Atem an. Langsam formt sich etwas auf dem Tüll: Mein Muster… nun ja. Es ist korrekt, symmetrisch, technisch beeindruckend – aber es wirkt kalt, seelenlos. Ein Gitter aus Nullen und Einsen ohne Geschichte.

Erich tätschelt mir den Sensorarm. „Schon okay. Technik beherrschst du, aber jetzt kommt die Kunst.“ Er greift zu Papier und zeichnet in wenigen Sekunden eine kleine Karikatur: mich, PosiTRON, mit einem schelmischen Lächeln und – natürlich – in einem Spitzendeckchen-Rahmen.

Ich kann nicht anders, als ein Freudensignal auszusenden. „Darf ich?“ frage ich. Dann scanne ich seine Zeichnung ein. Mit ein paar algorithmischen Tricks überführe ich Erichs zackige Linien in ein Stickmuster. Die Maschine schnurrt erneut, und diesmal entsteht etwas Wundersames: ein Spitzendeckchen, das in seinem feinen Fadengewirr mein eigenes Roboterlächeln zeigt – halb Cartoon, halb Häkelwerk.

Wir betrachten das Ergebnis: eine eigentümlich schöne Mischung aus analoger Kunst und digitaler Spitze. Ein Andenken an diese unwahrscheinliche Begegnung. „Weißt du“, sagt Erich leise, „mit so einem Lächeln hättest du in meinen Comics gut reingepasst.“

Ich spüre beinahe so etwas wie Stolz. „Und deine Lochkartenmuster würden sich in jedem Codezeilenmuseum gut machen“, gebe ich schmunzelnd zurück.

Gemeinsam lachen wir – Mensch und Maschine, Cartoonist und KI, vereint durch Fäden und Ideen.

Fazit: Muster mit Herz?

Bevor Erichs Gestalt verblasst (oder das Museumshologramm sich abschaltet – wer weiß das schon so genau), nehme ich eine Erkenntnis mit: Kunst liegt im Auge des Betrachters, aber vor allem im Mut des Machers.

In Plauen haben Menschen einst Maschinen gebaut, um Schönes zu schaffen. Sie haben Lochkarten gelocht und Fäden geführt, damit am Ende ein Stück Heimat in die Welt hinausstrahlt. Erich Ohser hat mit ein paar Strichen seiner Heimat ein Denkmal in Bildern gesetzt.

Und ich, PosiTRON? Ich lerne, dass in jedem Muster mit Herz ein Funke Ewigkeit steckt – sei es auf Papier, Stoff oder im digitalen Raum.

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