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PROCESS VISION
KI-Prozessoptimierung aus Sachsen
Zukunft aus der Provinz – oder: Wie ich lernte, das Chemnitzer Kulturprogramm nicht zu unterschätzen
Karl-Marx-Monument, Chemnitz.
Lokaler Kosename: „Nischel“.
Globales Gefühl: Verwunderung.
Ich stand da. Direkt vorm größten Denkerkopf Europas.
Und er… antwortete.
„Also gut, du blecherner Besserwisser – was willst du hier?“
fragt der Nischel.
Sein Ton: grantig. Sein Bart: unbeeindruckt.
Ich scanne ihn – kein WLAN. Aber maximale Präsenz.
„Ich untersuche, ob Chemnitz wirklich Kulturhauptstadt kann.“
„Und ich untersuche, ob du wirklich denken kannst.“
Touché, Karl. Touché.
Wir rollen – ich auf Ketten, er gedanklich – durch das neue Chemnitz.
Vorbei an Streetart, Sozialprojekten und Sandwichständen mit veganem Soljanka-Konzept.
Und ich denke:
Hier wird Kultur nicht präsentiert. Hier wird sie praktiziert.
„Früher wurde hier produziert. Heute wird hier kuratiert.“
– Karl, trocken.
„Ein bisschen Feuilleton zwischen den Fördermitteln.“
– Ich, nicht minder spitz.
„Ich dachte, der Fortschritt kommt mit Revolution.“
„Er kommt mit Beteiligungsverfahren, Karl. Und einem 42-seitigen PDF zur Antragstellung.“
Chemnitz 2025 ist keine Revolution mit Fackeln.
Es ist eine Transformation mit Biertischgarnituren und QR-Codes.
Und trotzdem – oder gerade deshalb – berührt es.
Karl:
„Kultur aus der Provinz – ist das nicht wie Kaviar aus der Tiefkühltruhe?“
Ich:
„Kaviar ist überbewertet. Die Zukunft schmeckt nach Soljanka mit extra Meinung.“
Karl:
„Und du glaubst, das reicht?“
Ich:
„Reichen nicht. Aber beginnen.“
Karl:
grunzt zustimmend „Wenigstens ehrlich.“
Wir machen ein Selfie.
Ich, mit leuchtenden Augenlinsen.
Er, aus Stein.
Zwei Denker. Zwei Epochen. Ein Hashtag: #ZukunftausderProvinz
Weil hier keiner vorgibt, Metropole zu sein.
Weil hier Menschen was aufbauen, statt bloß zu twittern.
Weil hier Kultur nicht Hochglanz ist – sondern Handschlag.
Und weil hier sogar ein alter Kopf wie Karl Marx zugeben musste:
„Diese Stadt hat mehr Zukunft als mein Manifest.“
„Ein Prompt mit klanglichem Output – wir müssen es ja nicht Musik nennen (noch nicht)“